Die Entwicklung des Feldhamsterprojekts ist eine gemischte Erfolgsstory. Auf den Flächen in Mittelbuchen leben 1,8 Tiere pro Hektar, Tendenz gleichbleibend. In Langgöns existieren stabile Populationen. Die Nachzucht in der Feldhamsterstation war erfolgreich, so dass im letzten Sommer/Herbst die ersten Tiere ausgewildert werden konnten. Frau Bader, mit der wir als Stiftung kooperieren, hat sich zur Ernährung des Hamsters Gedanken gemacht. Bisher war auf den Feldern der Tisch für den Hamster reich gedeckt, vor allem gab es ein Überangebot an Mais. Nun machen es die Tiere nicht viel anders als wir. Sie bevorzugen das hochkalorische und nicht immer gesunde Futter. Der Mangel an Vitamin B3, der durch die einseitige Maisnahrung entsteht, führt laut einer französischen Studie, die über einen längeren Zeitraum die Feldhamster beobachtet hatte, zu aggressiven Verhaltensweisen der Weibchen. Das ging so weit, dass sie am Tag der Geburt ihre Jungen fraßen. Nachdem das Vitamin der Nahrung hinzugefügt wurde, verhielten sich die Hamsterweibchen normal, säugten und hegten ihre Jungen. In der Evolution des Hamsters hat er anders gefressen, so dass er sich gut entwickeln konnte. Diese Ergebnisse werden jetzt auf den Hamsterflächen in Mittelbuchen direkt umgesetzt. Getreide und Klee gehören weiterhin zur Grundnahrung, aber es sollen die Pflanzen vermehrt angebaut werden, die der Hamster in seiner natürlichen Entwicklung verzehrt hat. Süß kommt wohl bei den meisten Lebewesen gut an, schadet jedoch. Es sind eventuell nicht nur die Füchse und die vielen freilaufenden Hunde, dass die Population in Mittelbuchen stagniert, obwohl sehr viele Maßnahmen ergriffen wurden.
Foto: Manfred Sattler