Von Anbeginn unterstützen wir die bemerkenswerte Arbeit von Stefan Brücher und seiner Mitstreiter zum Erhalt der Uhus, Steinkäuze und Schleiereulen. So waren in der Brutsaison 2022 von 292 kontrollierten Uhuhabitaten 236 tatsächlich besiedelt. 144 Paare hatten mit einer Brut begonnen, 29 diese leider wieder aufgegeben. Insgesamt wurden 181 Jungvögel beringt. Die geringe Anzahl begonnener und die hohe Anzahl aufgegebener Bruten hatte nichts mit extremen Wetterlagen zu tun, sondern mit einem begrenzten Nahrungsangebot. Zudem ist eventuell der Waschbär eine Gefahr für die Uhubrut, da alle aufgegebenen Orte in Gebieten liegen, die vom Waschbär gut besiedelt sind. Die beim Julihochwasser an der Ahr 2021 zerstörte Webcam wurde erneuert und die auf knapp 10 Millionen angestiegene Zahl der digitalen Besucher konnte eine erfolgreiche Uhuaufzucht beobachten. Ende 2022 kam eine zweite Kamera hinzu. Nach wie vor ist der schlechte Umrüstungsstand der Mittelspannungsmasten eine große Gefahr für die Uhus. Schon Ende 2022 hätten laut Gesetzesvorgaben alle vogelgefährlichen Masten entschärft sein müssen. In Rheinland-Pfalz ist jeder vierte Mast vorschriftswidrig und das, obwohl schon 2002 die Netzbetreiber zur Umrüstung verpflichtet worden sind. Der von der Ampelkoalition beschleunigte Windenergieausbau ist für die Uhus sowie alle Vögel eine Gefahr. Die Nähe der Brutplätze spielt in Genehmigungsverfahren keine Rolle mehr. Nach der neuen Rechtslage zählen nur noch 15 Brutvogelarten zu den an Windenenergieanlagen kollisionsgefährdeten Arten. Auch die Schutzabstände wurden reduziert ohne neue Erkenntnisse oder Begründungen. Da ist es schön zu erleben, dass die Kooperation mit den Rohstoffbetrieben ungebrochen gut funktioniert. Diese Zusammenarbeit umfasst ein Monitoring und die Durchführung von Biotopschutzmaßnahmen auf den Abbaustätten, in denen Uhus brüten. Die Niederrheinische Bucht ist ein Hotspot der Steinkäuze in Deutschland. Dort liegt das Steinkauz-Projektgebiet der EGE. Pflege und Neuanlage von Obstbäumen wird hier geleistet und die Verteidigung der Steinkauzhabitate vor der Ausweisung von Bauland. 2022 wurden genauso viele besetzte Steinkauzreviere registriert wie im Vorjahr. Die Zahl der erfolgreichen Bruten als auch der Jungvögel ist jedoch gesunken. Gründe für den Rückgang dürften Kälteeinbrüche, Trockenheit, fehlende Mahd oder Beweidung der Grünlandparzellen während der Nestlingszeit der Käuze gewesen sein. Zudem hat die EGE ihre Bemühungen zum Schutz der Schleiereule in der Niederrheinischen Bucht verstärkt. An einigen Gebäuden wurden neue Nistgelegenheiten geschaffen und alte Nistkästen repariert.
Webcam: https://uhu.webcam.pixtura.de/