Wir alle wollen uns chic kleiden und gut aussehen. Dabei wissen wir oft gar nicht, welches Elend sich hinter unserer Kleidung verbirgt. Die Organisation „Peta“ hatte eine großangelegte Kampagne gestartet unter dem Motto „Meine Haut gehört mir“, die wir unterstützt haben. Dort wird über die Herstellung von Kaschmir, Angora, Exotenleder, Seide, Wolle, Daunen und Pelz informiert. Neunzig Prozent des weltweit vermarkteten Kaschmirs stammt aus China und der Mongolei. Mitarbeiter von „Peta“ haben sich mehr als zwei Dutzend Kaschmirbetriebe angeschaut und dokumentierten dabei grausame Zustände. Ziegen wurden herumgeworfen und zu Boden gedrückt, damit man ihnen mit einem scharfen Metallkamm die Haare ausreißen kann. Die Tiere schrien vor Schmerzen und bluteten am ganzen Körper. Die meisten werden dann im Schlachthof nach unsachgemäßer Betäubung mit einem Hammer erschlagen und als billiges Fleisch verkauft. Neben der Tierquälerei verursacht Kaschmir unter allen gängigen Textilfasern die größten Umweltschäden. Die Ziegen fressen die Pflanzen samt Wurzeln und verwandeln somit auf Dauer Grasland in Wüste. In der Mongolei sind neunzig Prozent des Landes von Versteppung bedroht. Schwere Sandstürme, Wassernot, Nahrungsknappheit und ein damit verbundener Rückgang der Wildtiere sind die Konsequenzen. Ebenso schockierend erwies sich die Recherche zu Exotenleder. Schlangen wird Mund und Anus mit einem Gummiband zugebunden. Dann werden sie mit einem Luftkompressor aufgepumpt. Die Enthüllung zeigte Krokodile, die mit verschnürtem Maul in Plastiksäcken gestapelt aufeinander lagen. Mit einer Autobatterie bekamen sie Elektroschocks, bevor sie am Nacken aufgeschnitten wurden und unter schlimmsten Qualen verendeten. Die Krokodilfarmen sind Brutstätten für Zoonosen, da die Tiere auf engstem Raum in schmutzigem, fauligem Wasser zusammenliegen. Salmonellen, Trichinen und viele andere für den Menschen gefährliche Erreger wurden auf den Farmen festgestellt. Seidenraupen spinnen Fäden, um einen sie schützenden Kokon zu bekommen. Um an dieses kostbare Material zu gelangen, werden die Raupen von der Industrie in ihrem Kokon bei lebendigen Leib gekocht oder vergast. Für ein Kilo Seide. lassen 15.000 Seidenraupen ihr Leben. Trotz angeblich tierfreundlicher Siegel ist auch die Herstellung von Angora nach wie vor eine Tortur für die Kaninchen. Die Tiere leben auf einem Raum von 0,18 m2, sie werden bei der gewaltsamen Schur fixiert und es wird ihnen das Fell bei lebendigen Leib herausgerissen. Die mangelnden Kontrollen und die vermeintlich artgerechten Haltungsbedingungen, die durch die Siegel garantiert werden, sind auch in der Woll- und Daunenindustrie nach wie vor eine Täuschung. Lebendrupf bei Gänsen ist ebenso trauriger Alltag wie Misshandlungen in der Schafschur. Um sich leidfrei zu kleiden, hat „Peta“ auf ihrer Homepage eine Liste mit tierfreundlicher Kleidung und Materialien erstellt.
Über die Grausamkeiten der Pelzindustrie haben wir schon mehrfach berichtet. In winzigen Käfigen vegetieren Millionen Kaninchen, Füchse und Nerze, um dann unter großen Qualen für Bommeln, Pelzbesatz oder Schals an Mänteln zu sterben. Die Betäubung ist oft so unzureichend, dass die Tiere noch lebendig gehäutet und ausgenommen werden. Wie furchtbar das ist, kann sich jeder vorstellen. „Peta“ hat mit der Veröffentlichung von Undercover-Recherchen, Demonstrationen und vielfältigen Aktionen schon viel erreicht, so dass große Modeunternehmen mittlerweile auf Pelz verzichten. Ebenso ist die Kampagne „A fur free europe“, an der sich viele große Tierschutzorganisationen und Tierschützer beteiligt haben, ein Erfolg gewesen. Dennoch bleibt hier noch viel an Aufklärungs- und Überprüfungsarbeit zu tun, um dieses Elend irgendwann einmal weltweit zu beenden.
Mehr Infos: https://www.peta.de/