Mehr als 60.000 Handelsschiffe durchqueren die Meere und transportieren mehr als 80 Prozent der weltweit gehandelten Güter. Dabei kreuzen die mächtigen Stahlriesen oft auch den Lebensraum grosser Walarten, u.a. auch Paarungs- und Nahrungsgebiete. Hinzu kommen immer schneller werdende Passagierfähren, die ungebremst durch die Wohnzimmer der Wale rasen. Das Auftauchen wird für die Meeresgiganten zur Todesfalle.
Grafik by oceancare.org
Schiffskollisionen zählen zu den grössten Gefahren für Wale
Besonders betroffen von tödlichen Zusammenstössen sind z.B. die Pottwale im östlichen Mittelmeer, wo jährlich Tausende Schiffe ihr Zuhause – den Hellenischen Graben – durchqueren. Auch für Blauwale südlich von Sri Lanka sind Schiffskollisionen die häufigste Todesursache.
Einer von vielen Pottwalen, die im Mittelmeer beim Zusammenstoss mit Schiffen tödlich verletzt wurde (© Pelagos Cetacean Research Institute).
Gute Nachrichten!
Nun hat der Verband Deutscher Reedereien (VDR) seine Mitglieder – etwa 200 Schifffahrtsunternehmen mit der zweitgrössten Containerschiffflotte der Welt – aufgerufen, die Fahrtrouten südlich von Sri Lanka und im Hellenischen Graben aus den Walgebieten zu verlegen.
„Das Echo auf den Vorschlag der NGOs innerhalb des Verbands ist eindeutig. Zum Schutz der Wale sind wir alle gern bereit, dort einen kleinen Umweg zu fahren“, sagte Dr. Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des VDR.
Wir von der Unsere Erde Stiftung unterstützen seit mehreren Jahren die Organisation OceanCare und freuen uns über die Empfehlung des VDR.
Bereits im Januar hat das weltgrösste Schifffahrtsunternehmen, MSC, bekanntgegeben, das Pottwalgebiet vor Griechenland zu umfahren. Der VDR und MSC reagieren mit Ihrem Entscheid auf Gespräche mit und Empfehlungen von OceanCare und deren Partnern, dem IFAW, Pelagos Cetacean Research Institute und WWF Griechenland. Wir und OceanCare hoffen, dass weitere Unternehmen und Verbände dem Beispiel folgen. OceanCare intensiviert derzeit die Bemühungen, Schiffskollisionen von Finnwalen und Pottwalen im nordwestlichen Mittelmeer zu reduzieren.