Seit letztem Jahr unterstützen wir zusammen mit dem Wiesbadener Umweltverein Naturefund e.V. den Ankauf der Reifenberger Wiesen im Hochtaunus. Dies ist ein artenreiches Magerwiesenareal, in dem eine große Vielfalt an tagfliegenden Schmetterlingen sowie Blumen- und Wildpflanzenarten vorkommt.
Bei dem Grundstück handelt es sich um 27 Flurstücke, die in Schmitten-Oberreifenberg am Nordhang des Großen Feldbergs liegen. Die Magerwiese ist ein FFH-Gebiet und hat eine Größe von 56.435 Quadratmeter. Hirsch, Reh, Wiesengrashüpfer, Wildbienen, Hummeln und 36 verschiedene Tagfalterarten finden hier einen Lebensraum.
Die größte Besonderheit ist der Lilagold-Feuerfalter. Daneben flattern die vier vorkommenden Perlmutterfalterarten, der Gelbwürfelige Dickkop alter sowie drei Zygaenen-Arten. Auch die Pflanzenwelt ist beeindruckend; echte Arnika, Orchideengewächse, Schlangen-Wiesenknöterich, Klappertopf, Teufelskralle, Mädesüß, Wald-Storchschnabel, vier Arten der Flockenblume, Witwenblume, Rotklee, Schafgarbe, Flügelginster, Thymian, Ziest, Kreuzblümchen, Wiesenknopf, Sauerampfer, Blutweiderich, Hahnenfuß, diverse Distelarten, Maiglöckchen, Veilchen und zahlreiche, seltene Grasarten.
Die Grundstücke wurden von den Eigentümern nicht mehr genutzt und größtenteils sich selbst überlassen. In früheren Zeiten grasten Rinder im oberen Teil, und im unteren wurden jährlich Schafbeweidungen durchgeführt. Entbuschungsmaßnahmen gab es nicht. Da die Mahd fast immer zu früh durchgeführt wurde, verloren die Schmetterlingspopulationen über Nacht ihre Nahrungsquellen und Eiablagepflanzen. Magerwiesen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen für Pflanzen und Insekten. Leider sind diese Gebiete sehr selten geworden. Die nährstoffarmen Böden der Reifenberger Wiesen sind ein Paradies für die dortige Flora, auch, weil sie so gut wie nie gedüngt wurden. Durch die kargen Bedingungen entwickelten sich im Laufe der Zeit diese vielen Pflanzen- und Blumenarten, die wiederum zur Nahrungsgrundlage für die Insekten, Schmetterlinge, Honig-und Wildbienen, Heuschrecken u.a. wurden. Neben den Magerwiesen existieren auch Übergänge zu Halbtrockenrasen, Feuchtwiesen mit Tümpeln und sumpfigen Bereichen. Aus Gründen des Naturschutzes ist die Erhaltung dieses ökologisch höchst wertvollen Biotops unbedingt erstrebenswert. Foto: A. Westenberger, Naturefund e.V.