Die Wiedereinwanderung der Wölfe, die von Polen vor gut 15 Jahren in die Lausitz zurückgekehrt sind und sich mittlerweile im gesamten Bundesgebiet ausbreiten, ist eine Erfolgsgeschichte.
Das Verbreitungsgebiet umfasst derzeit die Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen. Das dichte Verkehrsnetz im Rhein-Main-Gebiet verhindert die Ausbreitung nach Hessen und Rheinland-Pfalz. In Frankfurt-Eckenheim kamen 2 Wölfe auf der Autobahn ums Leben. Eine Zuwanderung in die Pfalz erfolgt wahrscheinlich aus den Vogesen. Die im Osten und Norden eingewanderten Tiere gehören zur Zentraleuropäischen Flachlandpopulation, die in Süddeutschland nachgewiesenen zur sogenannten Alpenpopulation.
Der Wolf gehört zu den streng geschützten Arten und ist deshalb nicht ins Jagdrecht aufgenommen worden. Leider wird die Tatsache, dass der Wolf polarisiert, von manchen Medien gerne zur Aufhetzung genutzt. Umso wichtiger ist es, Daten und Fakten entgegenzusetzen. In Deutschland leben derzeit 31 Rudel, 8 Paare und 6 Einzeltiere. Durch ein umfassendes Wolfsmanagement, das in erster Linie aus Monitoring und Forschung besteht, lässt sich vieles über das Leben der Wölfe sagen. Die hohe Vermehrungsrate ist für das Überleben des Wolfes im Gegensatz zu den anderen großen Beutegreifern, wie Luchs und Bär, vorteilhaft. Zudem helfen die Jährlinge (einjährige) bei der Aufzucht der Welpen, was den Familienverbund stärkt. Der Wolf ist ein soziales Tier; jeder hat seine spezielle Aufgabe im Rudel.
Ein Rudel verzehrt im Jahr ca. 600 Rehe, 55 Stück Rotwild und 140 Sauen. Zwei- dreimal so viele Tiere erlegt der Jäger in seinem Revier. “Wo der Wolf ist, wächst der Wald“, lautet ein alter Spruch. Die Kleinräuber, wie Füchse verlieren, die Beutetiere gewinnen. Untersuchungen aus dem amerikanischen Yellowstone Nationalpark an Hirschkühen zeigten, dass der Wolf instinktiv überalterte, schwache und kranke Tiere tötet, wohingegen die Jäger die Vitalen und Gesunden geschossen haben.