Seit Jahren unterstützen wir das Elefantenwaisenhaus in Sambia der Organisation „Pro Wildlife“.
Durch Trophäenjagd, Elfenbeinhandel, Wilderei, Konflikten mit Menschen und Dürren sind die grauen Riesen nach wie vor bedroht und infolge dessen werden Jungtiere zu Waisen. Derzeit leben 17 Jungtiere in der Station und ebenso viele konnten im letzten Jahr im Kafue Nationalpark ausgewildert werden. Die Rettungsstation betreibt zudem Bildungsarbeit im Lusaka Nationalpark. Botswana, Simbabwe und Namibia sorgen immer wieder für Schlagzeilen, wenn sie der unter Dürre leidenden Bevölkerung Elefantenfleisch anbieten wollen und gleichzeitig den Schutz lockern, um Elfenbein zu handeln. Es werden bewusst falsche Zahlen verkündet und von einer Überpopulation der Elefanten gesprochen. Tatsächlich sind die Afrikanischen Waldelefanten akut von Aussterben bedroht und die Savannenelefanten gefährdet. In 53 Jahren hat sich ihr Bestand um 70% verringert. Ganz aktuell kommt der Austritt der neuen US-Regierung aus internationalen Bündnissen hinzu. USAID unterhält ein Projekt im Kilomberotal/Tansania, das der friedlichen Koexistenz von Menschen und Elefanten dient. Ernteschutz, Umweltbildung, die Erschließung neuer Einnahmequellen für die Dorfbevölkerung wurden gefördert. Konkret zeigt sich das in der Sicherung von Wanderkorridoren für die Tiere, Schaffung von Schutzzäunen, Rangerpatrouillen und Umweltbildung. Nun müssen diese wichtigen Aktivitäten allein aus Spenden finanziert werden.
Angriff auf Elefantenschutz
Namibia, Botswana und Simbabwe sorgten im Sommer 2024 für Schlagzeilen, als sie ankündigten, Hunderte Elefanten töten zu wollen. Angeblich um die unter einer schweren Dürre leidende Bevölkerung mit Elefantenfleisch zu versorgen. Allerdings können Abschüsse bedrohter, streng geschützter Wildtiere keine Ernährungssicherheit schaffen. Vielmehr leisten sie der kommerziellen Ausbeutung dieser Tiere Vorschub. Gemeinsam mit 80 Organisationen aus Afrika und aller Welt verurteilte „Pro Wildlife“ diesen politisch motivierten Angriff auf den Elefantenschutz und klärte über die Hintergründe auf.
Tatsächlich sind es genau dieselben Länder, die seit Jahren die internationalen Schutzbestimmungen für Elefanten zu Fall bringen wollen, um Elfenbein zu handeln – und die auch die Ausweitung der Trophäenjagd und den Handel in der Natur gefangener Elefanten propagieren. Welche Regeln zukünftig international für Handel und Schutz von Afrikas Elefanten gelten sollen, darüber diskutierten 31 afrikanische Staaten im September 2024, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. 2025 sollen zwei Tagungen der CITES-Weltartenschutzkonferenz hierüber entscheiden.
Illegaler Elfenbeinhandel angezeigt
„Pro Wildlife“ setzt sich seit Langem für ein lückenloses Verbot des Elfenbeinhandels ein. Die EU hat mittlerweile ihre Bestimmungen verschärft. Doch Pro Wildlife deckte im Sommer 2024 auf, dass in Deutschland noch immer illegales Elfenbein verkauft wird. Sie informierten Naturschutzbehörden und Kriminalpolizei über eine ganze Serie an Schnitzereien, die in mehreren deutschen Auktionshäusern als angebliche Antiquitäten angeboten wurden – aber vermutlich aus illegalem Elfenbein stammen. Auch auf einem großen Trödelmarkt recherchierten sie und zeigten einen Händler an, der regelmäßig Elfenbein-Figuren aus Afrika anbot.
Die Elfenbein-Wilderei ist nach wie vor eine der größten Bedrohungen für Elefanten, deshalb sind sie international streng geschützt. Kauf und Verkauf von Elfenbein sind grundsätzlich strafbar. In bestimmten Ausnahmefällen dürfen Schnitzereien in Deutschland und der EU jedoch gehandelt werden – wenn eine behördliche Genehmigung bescheinigt, dass es sich um nachweislich antikes, vor 1947 legal erworbenes Elfenbein handelt. Die Recherchen zeigten jedoch, dass manche EU-Behörden (in diesem Fall in Belgien) auch Genehmigungen ausstellen, wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Zudem ist online und auf Märkten noch immer Elfenbein ohne jegliche Genehmigung im Umlauf.
Foto: Pro Wildlife

