Die Rückkehr des Wolfes erhitzt nach wie vor die Gemüter; vom Sieg des Artenschutzes über die Sicht als „Staatsfeind Nr.1“ ist alles dabei.
Vor allem Jagdzeitschriften, wie „Pirsch“, schüren ganz bewusst Ängste in der Bevölkerung. Leider fallen viele Entscheidungen den Wolf betreffend, nicht wissenschaftsbasiert und sachlich. Die Herabstufung des Schutzstatus ist hierfür das beste Beispiel. Tatsache ist, dass im vergangenen Monitoringjahr 209 Rudel, 46 Paare und 19 Einzeltiere nachgewiesen wurden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, meidet der Wolf jeden Kontakt zu Menschen, ernährt sich zu 90% von Rehen, Wildschweinen, Rot-und Damhirschen und lebt weitgehend unbemerkt in unserem Land. Konflikte ergeben sich mit neugierigen Jungwölfen, frei herumlaufenden Weidetieren, die als leichte Beute angesehen werden und nicht mehr als 1,6 % der Nahrung ausmachen Die größte Gefahr für die Wölfe ist der dichte Straßenverkehr, sowie illegale Bejagung. Die Herabstufung des Schutzstaus ist ein herber Rückschlag für den Wolf. Die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ vertritt die Auffassung, dass Herdenschutz der beste Wolfsschutz ist. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Abschüsse das Problem nicht lösen. So wurden bei einem Schäfer in der Rhön 6 Wochen lang von den Mitgliedern Nachtwachen durchgeführt, da dieser trotz Elektrozäunen, Flatterbändern etc. Wolfsangriffe auf Schafe erleben musste. Auch wir von der Stiftung Unsere Erde waren eine Nacht in der Rhön, um 70 Schafe zu bewachen – eine Erfahrung der ganz besonderen Art, vor allem mit den Schafen. Es ist zum Glück nichts passiert, aber es hat nochmal das Gefühl verstärkt, dass beides gehen muss: die Existenz großer Beutegreifer und Weidetiere nebeneinander. Als Stiftung unterstützen wir die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. „GzSdW“ vor allem bei den horrenden Anwaltskosten, die ungerechtfertigte Entnahmen der Wölfe verhindern sollen.
Foto: Manfred Sattler