S t i f t u n g s p r o j e k t

FELDHAMSTERSCHUTZ
Unterstützt und gefördert durch

Feldhamsterschutz

Vor einigen Jahren haben wir uns schon einmal für den Feldhamster engagiert. Die Vorkommen auf dem Acker vor der „International School“ in Frankfurt-Sindlingen hatten vor 2 Jahren noch den Bau einer Reihenhaussiedlung verhindert. Nun sind die Bestände leider total eingebrochen.

Für das Überleben der Tiere braucht es ein systematisches, langfristiges und ineinander greifendes Vorgehen. Weil die Feldhamster auch weiterhin zu den Verlierern im Naturschutz zählen und seine Lebensräume weiterhin durch Bebauung und intensive Landwirtschaft bedroht werden, haben wir einen neuen Anlauf genommen, um diesen kleinen Nager nicht vom Erdboden verschwinden zu sehen.

Aktuelles aus dem Projekt

Akteure des Feldhamsterschutzes in Hanau-Mittelbuchen
(v.l.n.r.: Frau. Bader, Herr Bader jun., Frau Dr. Claus (Unsere Erde Stiftung), Frau Albert, Herr Sattler)

Das Programm

Wir unterstützen langfristig den Landwirtschaftsbetrieb Gärtner / Bader in Mittelbuchen bei Hanau, der 3,2 ha Fläche so bewirtschaftet, dass die dort lebenden Feldhamster Nahrung und Deckung erhalten.

Auf der Fläche wird von der AG „Feldhamsterschutz“ Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.(HGON) ein Monitoring durchgeführt, das die Bestände Jahr für Jahr zählt und kartiert. Melanie Albert ist hier die Fachfrau, die wir seit den Tagen aus Sindlingen kennen und schätzen. Die Stadt Hanau unterstützt ihrerseits den Feldhamsterschutz mit Flächen der Stadt. Das große Glück ist, dass es in einem weiteren Gebiet in Hessen, nämlich im Raum Gießen-Langgöns sowohl Feldhamster als auch Landwirte gibt, die sich für den Bestand engagieren. In einem ehemaligen Schweinestall wird nun eine Nachzuchtstation entstehen, die in den nächsten Wochen schon die Arbeit aufnehmen will. Vor Ort soll der Aufbau einer projektbezogenen Feldhamsterzuchtstation zur Realisierung der Wiedervernetzung der Wildpopulationen „Langgöns Süd1“ und „Pohlheim“ entstehen.

Warum ist das so wichtig?

Der Feldhamster ist weltweit vom Aussterbenben bedroht (IUCN 2020). In der Roten Liste der gefährdeten Arten für Deutschland ist er ebenfalls in dieser Kategorie eingestuft. Auch in Hessen brechen die Bestände dramatisch ein, was im Rahmen eines Artenhilfskonzeptes nachgewiesen werden konnte. Jedes Jahr verschwindet eine Population. Waren es Anfang er 90er noch knapp 50 Populationen, so sind es derzeit weniger als 20. Wenn das so bleibt, ist der Feldhamster 2025 in Hessen ausgestorben (Reiners et.al. v 2017). Somit ist die Restaurierung zerstörter Lebensräume, Sicherung und Zucht der Art das Gebot der Stunde für spätere Aufstockungs- und Wiederansiedlungsprojekte. Dass dies gelingen kann, zeigen Zuchtprogramme für Pandas und Tiger. In Europa gibt es derartige Programme bereits in den Niederlanden und Frankreich, in Deutschland in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. 2018 unterzeichnete die hessische Landesregierung eine Absichtserklärung, dass sie bereit ist, unterstützende Maßnahmen für den Erhalt des Feldhamsters umzusetzen. Inzwischen unterhält der Opel-Zoo eine kleine Zuchtgruppe von 23 Tieren und der Frankfurter Zoo verfügt über einen Platz zur Haltung von 4 Tieren. Additiv ist es notwendig, die letzten noch vorhandenen Wildpopulationen durch Erhaltungszuchten zu sichern und zu stützen, denn diese sind langjährig stark isoliert, genetisch verarmt und weisen einen hohen Inzuchtgrad auf. Sie müssen miteinander vernetzt werden, um den Genpool aufzufrischen. Dies geschieht durch Lückenschluss oder die Etablierung neuer Teilpopulationen. Genau das soll jetzt mit den Vorkommen in Langgöns und Pohlheim versucht werden.

Noch eine gute Nachricht zum Schluss: Aus Baden-Württemberg ist ein Feldhamster nach Hessen eingewandert, worüber sogar die Hessenschau berichtet hat. Als dritte Maßnahme haben wir als Stiftung ein Umweltbildungsprojekt für Jugendliche entwickelt, das für den Artenschutz sensibilisieren soll.

Das Projekt in Fotos

Weitere Informationen

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Weitere Feldhamsterfilme

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