Der Feldhamster ist weltweit vom Aussterbenben bedroht (IUCN 2020). In der Roten Liste der gefährdeten Arten für Deutschland ist er ebenfalls in dieser Kategorie eingestuft. Auch in Hessen brechen die Bestände dramatisch ein, was im Rahmen eines Artenhilfskonzeptes nachgewiesen werden konnte. Jedes Jahr verschwindet eine Population. Waren es Anfang er 90er noch knapp 50 Populationen, so sind es derzeit weniger als 20. Wenn das so bleibt, ist der Feldhamster 2025 in Hessen ausgestorben (Reiners et.al. v 2017). Somit ist die Restaurierung zerstörter Lebensräume, Sicherung und Zucht der Art das Gebot der Stunde für spätere Aufstockungs- und Wiederansiedlungsprojekte. Dass dies gelingen kann, zeigen Zuchtprogramme für Pandas und Tiger. In Europa gibt es derartige Programme bereits in den Niederlanden und Frankreich, in Deutschland in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. 2018 unterzeichnete die hessische Landesregierung eine Absichtserklärung, dass sie bereit ist, unterstützende Maßnahmen für den Erhalt des Feldhamsters umzusetzen. Inzwischen unterhält der Opel-Zoo eine kleine Zuchtgruppe von 23 Tieren und der Frankfurter Zoo verfügt über einen Platz zur Haltung von 4 Tieren. Additiv ist es notwendig, die letzten noch vorhandenen Wildpopulationen durch Erhaltungszuchten zu sichern und zu stützen, denn diese sind langjährig stark isoliert, genetisch verarmt und weisen einen hohen Inzuchtgrad auf. Sie müssen miteinander vernetzt werden, um den Genpool aufzufrischen. Dies geschieht durch Lückenschluss oder die Etablierung neuer Teilpopulationen. Genau das soll jetzt mit den Vorkommen in Langgöns und Pohlheim versucht werden.
Noch eine gute Nachricht zum Schluss: Aus Baden-Württemberg ist ein Feldhamster nach Hessen eingewandert, worüber sogar die Hessenschau berichtet hat. Als dritte Maßnahme haben wir als Stiftung ein Umweltbildungsprojekt für Jugendliche entwickelt, das für den Artenschutz sensibilisieren soll.