S t i f t u n g s p r o j e k t

MONDBÄREN – GALLENSAFTFARMEN SCHLIEßEN

Das Leid der Bären in Gallensaftfarmen beenden

Seit Jahren fördern wir die wertvolle Arbeit von „Animals Asia“, die sich zum Ziel gesetzt haben, dass die grauenhaften Bärenfarmen in China und Vietnam für immer geschlossen werden. Hier leiden große Wildtiere in sargähnlichen Käfigen mit einem offenen, entzündeten Bauch liegend und wartend auf die tägliche, quälerische Melktortur. Was wir nicht sehen, regt uns ja nicht groß auf. So hat „Animal Asia“ jetzt die Aktion der „Nirgendwo-Bären“ gestartet, um erneut auf dieses Elend aufmerksam zu machen. Sie befinden sich in einem dunklen Kellerloch, dicke Luft, geschwängert von Ammoniakgeruch, die Haut verklebt, ein Tag wie hundert Jahre. Geschlagen und gequält für eine Medizin, die unwirksam ist – ihr Gallensaft. „Animal Asia“ versucht jeden Bär zu finden. Sie leben ja nicht nur in den Farmen, sondern auch hinter den Häusern von Familien. Wenn die Rettung gelingt, ist es schön zu sehen, wie die Bären auftauen und zu leben anfangen.

Befreiter Mondbär im Freigehege des Rettungszentrums.

Befreiter Mondbär im Freigehege des Rettungszentrums.

Der Kragenbär

Der Kragenbär (auch asiatischer Schwarzbär, Mondbär oder Tibetbär) wird auch als Mondbär bezeichnet, da er auf der Brust eine helle sichelförmige Stelle hat. Sein Lebensraum, feuchte Mischwälder in Pakistan, Afghanistan, Nordindien, China, Taiwan, Japan, Korea und Südostasien sind durch Zerstörung extrem bedroht. Dem Bären setzt zudem die Jagt und Wilderei extrem zu.

Die Nahrung von Kragenbären ist überwiegend vegetarisch (Gräser, Blätter, Früchte, Beeren, Nüsse, Samen, Wurzeln und Knollen), aber auch manchmal wirbellose Tiere, kleine Wirbeltiere wie Eidechsen oder Nagetiere, Aas, Bienennester, hier vor allem der Honig. Sie fressen eine Vielzahl verschiedener Nahrungsmittel, die auch stark saisonabhängig sind.

Gallensaft von Bären? Wieso?

Galle, die aus den Gallenblasen von Bären gewonnen wird, wird in der traditionellen chinesischen bzw. ostasiatischen Medizin traditionell verwendet. Die Galle der Bären enthält eine hohe Konzentration von Ursodeoxycholsäure (UDCA). Die Säure wird meist zur Behandlung von Leber- und Gallenblasenerkrankungen verwendet, aber sie ist auch in Produkten wie Zahnpasta, Hautcremes und Medikamenten zu finden.
Heute kann UDCA auch künstlich bzw. synthetisch hergestellt oder auch auf pflanzliche Alternativen zurückgegriffen werden.
Um an die Gallenflüssigkeit der Bären zu kommen wird diese über Katheter oder ein Loch im Bauch des Tieres sehr qualvoll und schmerzhaft entnommen. Um das Leid der Bären zu beenden setzt sich Animals Asia dafür ein, dass die Gallensaftfarmen in Asien geschlossen werden. Sie wirbt daher verstärkt für pflanzliche und künstliche Alternativen zur Bärengalle in der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Am häufigsten wird in Asien die Galle des Mondbären bzw. Kragenbären zur Gallflüssigkeitsgewinnung verwendet, gefolgt von Sonnenbär / malaiische Sonnenbär (Helarctos malayanus / Ursus malayanus) und dem Braunbären (Ursus arctos).

Aufgrund der Größe des Kragenbären und des Braunbären weist auch die Gallenblase der Tiere die höchste Konzentration und das größte Volumen an Ursodeoxycholsäure auf. Deshalb werden diese Tiere für die Gallsaftgewinnung bevorzugt.

Rettungszentrum für befreite Tiere

Neben dem werben für pflanzliche und künstliche Alternativen zur Bärengalle, betreibt Animals Angels in China ein Rettungszentrum für befreite Bären in Longqiao Town (ca. 30 km nördlich der Stadt Chengdu, Sichuan).
Animals Asia unterzeichnete 2000 ein Kooperationsabkommen mit der chinesischen Regierung. Darin ist die Befreiung von 500 Farmbären vorgesehen. Wird beispielsweise eine Farm durch den Besitzer geschlossen, gibt dieser seine Bärenfarmlizenz ab und Animals Asia unterstützt den Betreiber finanziell beim Aufbau einer neuen Existenz.

Die Chinesische Regierung wurde 2005 von Animals Asia und dem Europaparlament in einer schriftlichen überparteilichen Erklärung aufgefordert, die Bärenfarmen zu schließen (Quelle).

Ebenfalls 2005 wurde ein Abkommen mit der Vietnamesischen Regierung unterzeichnet, das Animals Asia zusprach, 200 Bären aus den Farmen von Hanoi zu befreien. Langfristig sieht das Abkommen auch die Schließung der Farmen vor. Animals Asia betreib in Vietnam, nahe Hanoi, ebenso wie in China, ein Bären-Rettungszentrum.

Die übernommenen Bären werden vor der Aufnahme in einem Rettungszentrum veterinärmedizinisch versorgt und gepflegt. Nach der Genesung verbringen die Tiere den Rest ihres Lebens in einem Freigehege der Rettungsstation. Das Freigehege des Rettungszentrums in Vietnam ist ca. 14 ha groß.
Es ist interessant zu beobachten, wie schnell die Tiere in ihrer neuen Umgebung Vertrauen fassen und Lebensfreude entwickeln. Die Unsere Erde Stiftung unterstützt Animals Asia für dieses Engagement sehr gerne.